Die Sprache der Pflanzen
Es _ 0 _ für viele Menschen schwer vorstellbar sein, dass Pflanzen kommunizieren, vermutlich auch, weil wir _ 1 _ Kommunikation nur mehr unsere Form der Verständigung über bestimmte Laut- und Zeichenfolgen verstehen. Doch Kommunikation ist weit mehr.
Bereits vor einigen Jahren wurde entdeckt, dass Pflanzen über ihre Wurzeln untereinander kommunizieren können. Und zwar weit komplexer, als man vielleicht vermuten könnte. Sie warnen _ 2 _ vor Fressfeinden, sie rufen bei Schädlingsbefall bestimmte Insektenarten zur Hilfe herbei, nehmen 17 verschiedene Umwelteinflüsse _ 3 _ und kommunizieren diese ihren Nachbarn. Als Sprache verwenden sie _ 4 _ einerseits bestimmte Duftstoffe, andererseits chemische Botenstoffe, elektrische Signale und – wie erst vor kurzem entdeckt wurde – auch einen Morsecode feiner Klickgeräusche in ihren Wurzeln.
Mittlerweile kennt man über 2000 Duftstoffvokabeln aus 900 Pflanzenfamilien, die eine „Sprache der Pflanzen“ bilden. Die Kommunikation der Pflanzen ist _ 5 _ stark vernetzt, dass die Forscher heute vom „Wood Wide Web“ sprechen und _ 6 _ ausgehen, dass die Wurzeln der Pflanzen ein riesiges, erdumspannendes Kommunikationsnetz bilden.
Die Kulturpflanzen unserer Landwirtschaft haben viele dieser Fähigkeiten interessanterweise verloren: Sie sind Pflanzen-Zombies, die nicht mehr in dieses natürliche Netzwerk eingebunden _ 7 _. Unsere industriellen Monokulturen sind Kahlstellen im Informationsnetzwerk der Natur.
Pflanzen kommunizieren direkt mit unserem Immunsystem und unserem Unbewussten, ohne dass wir sie auch nur berühren müssten. Diese faszinierende Interaktion zwischen Mensch und Pflanze ist _ 8 _ großer Bedeutung für Medizin und Psychotherapie. Sie hält uns körperlich sowie psychisch gesund und _ 9 _ Krankheiten vor.
In Zukunft muss die Begegnung mit Pflanzen eine wichtige Rolle bei der Behandlung von körperlichen Erkrankungen und psychischen Störungen spielen. Es darf keine Klinik ohne Garten oder Zugang _ 10 _ Wiesen und Wäldern mehr geben, keine Siedlung ohne Naturflächen und keine Stadt ohne Wildnis.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen