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Weihnachten mit Kinderaugen

Ich bin in einer Stadt in Rumänien an der Grenze zu Ungarn geboren. So bin ich zweisprachig aufgewachsen und damit war bei uns auch jedes Fest eine Mischung aus zwei verschiedenen Kulturen. Christliche Feste waren mit ortodoxen und katholischen Bräuchen vermischt. Weihnachten natürlich auch.

Für mich symbolisiert Weihnachten das Fest der Familie. Es ist eine Zeit der Freude, Geborgenheit und Liebe.

Die Vorbereitungen auf Weihnachten starteten kurz vor dem Fest. Wir hatten keinen Adventskranz oder Adventskalender, aber wer ein Gedicht oder Lied auf der Weihnachtsfeier, die vom Arbeitgeber meines Vaters organisiert wurde vortragen konnte, bekam eine Tüte mit Orangen, Süßigkeiten und eine Flasche Cola als Geschenk. (Hier muss ich erwähnen, dass es damals  unter dem Kommunismus in Rumänien keine Supermärkte gab und solche Sachen ziemlich schwer zu bekommen waren.) 

Den Weihnachtsbaum haben wir ein paar Tage vor Weihnachten mit der ganzen Familie zusammen geschmückt, mit Lametta, Lichtern, Glaskugeln und selbstgebastelten Papiersternen.

Am ersten Weihnachtstag, dem 25. Dezember trafen wir uns zu Mittag meistens bei meiner Tante. Oma und Opa waren natürlich auch dabei. Damals hatten wir noch kein Auto und sind mit der Straßenbahn ca. 1 Stunde bis dorthin gefahren.

Der Tisch war festlich gedeckt. „Salata de Boef“ (Kartoffeln, Karotten, Erbsen und Hühnerfleisch klein geschnitten und mit Mayonnaise gemischt) und „salata de vinete“(Auberginensalat) war immer als Vorspeise dabei. 
Salata de Boef

Danach Hühnersuppe mit Grießklößen und Kartoffelpürre mit Gänsebraten. Als Nachtisch die ungarischen „Beigli“ (eine Art Nusskranz – mein Liebling war allerdings der mit Mohn), „Pogacsa“ oder „Sostangli“ (Salzgebäck).

Beigli

Irgendwie brachte dann das Christkind nach dem Essen zusammen mit dem Weihnachtsmann die Geschenke unter den Weihnachtsbaum. Wir haben ungarische Weihnachtslieder gesungen - „Mennyböl az angyal“ (Engel vom Himmel), Stille Nacht, „Kis Karacsony, nagy Karacsony“ - die Kerzen am Baum angezündet und nachher durften wir, die Kinder die Geschenke austeilen. Eine gute Übung für die Geduld, weil wir unsere Geschenke erst auspacken durften,  nachdem alle anderen Geschenke verteilt waren.

Wir durften natürlich auch ab und zu „Szalonzukor“ (Schokoladebonbons mit verschiedenen Füllungen) vom Baum stibitzen. Und am Abend haben wir Wunderkerzen angezündet.

Weihnachtsbaum mit Schokoladenbonbons


Das waren wunderschöne Zeiten!

Jetzt wohne ich seit 7 Jahren in Deutschland und versuche an jeden Weihnachten, neben die für uns neue Bräuche, meiner Kinder ein Stück von meinem Kindheit näher zu bringen.

(Andreea, 35, Trannsylvanien, Rumänien)

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